Kreislaufwirtschaft:
Garant für nachhaltige Produktion und Geschäftserfolg
„Made in Germany“ – ein Auslaufmodell? Die Billigkonkurrenz aus dem Ausland setzt die deutsche Industrie gehörig unter Druck. Um diesem Abwärtstrend entgegenzuwirken und den Anschluss im internationalen Wettbewerb zu halten, sollten die Hersteller auf neue Geschäftsmöglichkeiten durch die Kreislaufwirtschaft setzen.
Jahrzehntelang bescherte das Gütesiegel „Made in Germany“ Unternehmen auf den weltweiten Märkten große Vorteile. So zeichneten sich die in Deutschland hergestellten Produkte durch eine hohe Qualität und lange Lebensdauer aus – was sie der Konkurrenz aus dem Ausland auch preislich überlegen machte.
In unserer schnelllebigen Zeit jedoch ist es gerade die Langlebigkeit, die Produkten aus Deutschland zum Nachteil gereicht. Wie sich zum Beispiel an Küchengeräten, Waschmaschinen oder Autos zeigt, werden die Produkte heute immer seltener solange genutzt, wie sie noch zuverlässig funktionieren. Dies mag an den Verbrauchern selbst liegen. Hinzu kommen gesetzliche Vorschriften, etwa im Bereich von Energieeffizienz, Sicherheit oder Brandschutz, die häufig einen vorzeitigen Austausch erfordern.
Für die deutsche Industrie hat diese Entwicklung weitreichende Folgen: Wenn die Produkte nicht mehr langlebig sein müssen, dann bedarf es auch keiner so hohen Qualität. Das heißt konkret: Um mit den Billigprodukten aus dem Ausland mithalten zu können, müssten die Unternehmen günstiger produzieren – was aufgrund der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen fast nicht mehr möglich ist. So bereiten die überbordende Bürokratie, die zu hohen Energie- und Arbeitskosten sowie der Fachkräftemangel der deutschen Industrie Probleme, die kaum noch lösbar sind. Nach einer aktuellen ifo-Umfrage sehen nahezu alle Branchen ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.
Was sind die zentralen Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft mit nachhaltiger Produktion?
Eine Chance, dieser Abwärtsspirale zu entkommen, bietet die Umstellung der Produktion auf die Kreislaufwirtschaft. Unternehmen, die nachhaltig und ressourceneffizient fertigen, können in Zukunft wieder mit dem „Made in Germany“-Gütesiegel punkten und zugleich neue Geschäftspotenziale ausschöpfen.
Eine Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) ist ein regeneratives System und steht für die ideale Nutzung von Rohstoffen sowie die Verringerung von Ressourcen, Abfall, Emissionen und Energieeinsatz. Um eine lange Lebensdauer aller Materialien und Produkte zu erreichen, sollten diese möglichst wiederverwendet oder recycelt werden – wobei das Recycling nur die zweitbeste Option darstellt.
Im Gegensatz dazu steht meist die Linearwirtschaft, auch „Wegwerfwirtschaft“ genannt. Dabei wird ein Großteil der eingesetzten Rohstoffe deponiert oder verbrannt, wenn ein Produkt nicht mehr genutzt wird; nur ein geringer Anteil wird der Wiederverwendung über Recycling zugeführt.