Zukunft der aufwandsbezogenen Fakturierung

Wartungsende für die aufwandsbezogene Fakturierung in SAP S/4HANA

Die aufwandsbezogene Fakturierung beinhaltet alle Aufwände, die tatsächlich für ein Projekt oder Auftrag erbracht wurden. Dabei kann es sich um Beratungsstunden, Fahrtzeiten oder – am bekanntesten – um Instandhaltungsaufwände handeln. Diese Aufwände können durch das dynamische Postenprozessor-Profil (DPP-Profil) zu einer Faktura zusammengefasst werden.

Was sind dynamische Postenprozessor-Profile?

Dynamische Postenprozessor-Profile (DPP-Profile, eng.: DIP-Profil) können als ein Werkzeug beschrieben werden, das bestimmte Arten von Daten zu dynamischen Posten zusammenfasst. Diese Daten können beispielsweise aus einem Projekt, einem Auftrag oder einem Vertrag stammen. Im dynamischen Postenprozessor erfolgt die Verdichtung, Gruppierung und Verrechnung der Daten. Im Profil selbst werden die Einstellungen über Merkmale, Quellen und Materialfindung vorgenommen. Ebenso wird festgelegt, wie das System die dynamischen Posten weiterverarbeitet.
Die Hauptprozesse, welche die DPP-Profile abdecken, sind die Angebotserstellung bzw. Verkaufspreiskalkulation und die Fakturierung. Die Fakturierung unterteilt sich in aufwandsbezogene Fakturierung und Pauschalfakturierung.
 


Wo existieren die DPP-Profile?

In der alten SAP ECC-Welt befindet sich die Funktionalität der DPP-Profile im Modul Customer Service (CS). Die bevorstehende Einstellung des Supports für ECC im Jahr 2027 hat bei vielen Kunden Besorgnis ausgelöst, da das Modul CS nicht in die SAP S/4HANA-Landschaft übernommen werden sollte.

Was sind die Kompatibilitätspakete?

Das Kompatibilitätspaket von SAP ist eine Möglichkeit, um der Sorge vor dem Verlust beliebter Funktionalitäten in ECC entgegenzuwirken.
ECC-Kunden, die ihre Prozesse auf SAP S/4HANA umgestellt haben, sind auf das Kompatibilitätspaket CS aufmerksam geworden. Dieses Paket ermöglicht es, die bewährten Prozesse beizubehalten und weiterhin auf bekannte Quellenarten zuzugreifen. So bietet das Kompatibilitätspaket eine Brücke zwischen der alten und der neuen Systemlandschaft.
Jedoch wird der Kompatibilitätsmodus für CS voraussichtlich im Jahr 2030 enden. Das bedeutet, dass die DPP-Profile nur noch bis zur Umstellung unter CS betrieben werden können. Dieser Zeitraum bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten. XEPTUM wird Sie bei diesem Unterfangen gerne unterstützen.

Was sind die Lösungsansätze in On-Premise und der Private Cloud?

Der erste Schritt zur Umsetzung ist zu wissen, dass das Modul CS in SAP S/4HANA größtenteils in das Modul Service übernommen wurde. Dieses setzt sich aus mehreren Kundenservicebereichen des alten SAP ECC zusammen, beispielsweise dem Modul CS sowie Teilbereichen von CRM und PM.
SAP-Service wird in drei Bereiche unterschieden: Customer Service, Service Operations und Field Service.
Der zweite Schritt und die wichtigste Erkenntnis ist, dass die DPP-Profile im Release 2022 FPS01 im Bereich Field Service migriert wurden. Sie befinden sich im Customizing unter Servicevorgänge und -prozesse in der Abspaltung Service mit erweiterter Ausführung. Service mit erweiterter Ausführung ist ein Prozess, der für Serviceleistungen geeignet ist, die eine komplexe Planung und Ausführung benötigen. Das Hauptmerkmal dieses Prozesses besteht in der Verknüpfung der betriebswirtschaftlichen Aspekte des Services mit den Planungs- und Ausführungsfunktionen des Instandhaltungsmanagements.
 


Was sind die Herausforderungen bei der Umsetzung?

Die Herausforderungen bei der Migration von DPP-Profilen zur Abrechnung von Aufwänden liegen in den neuen Quellen zur Informationsbeschaffung. Für eine aufwandsbezogene Fakturierung werden Quellen benötigt, welche die relevanten Daten für die Bearbeitung enthalten. Hierzu werden oft Verträge oder Aufträge verwendet, die Informationen über die Art der Aufgabe, die verfügbare Zeit, den Stundensatz und die verwendeten Materialien enthalten.

In SAP ECC wurden hierzu häufig Anwendungen aus dem Bereich SD, wie beispielsweise der SD-Vertrag, genutzt. Unter SAP S/4HANA ist es jedoch im Bereich Service nicht mehr möglich, den SD-Vertrag als Quelle für die DPP-Profile zu verwenden. Ebenso ist unklar, ob die Zeiterfassung mithilfe der Tabelle CAT2 weiterhin für die Profile geeignet ist.

Eine attraktive Lösung für dieses Problem bietet das Servicemodul selbst mit dem integrierten Servicevertrag. Durch die neue Zeiterfassungs-App MyTimeSheet ist auch die Zeiterfassung problemlos möglich.

Wie sieht der Lösungsansatz in der Public Cloud aus?

In der Public Cloud wurden die DPP-Profile nicht übernommen, jedoch ergeben sich neue Möglichkeiten für eine aufwandsbezogene Fakturierung. Eine der neuesten Entwicklungen ist die Solution Order bzw. die Quotation. Diese Funktionen ermöglichen eine einfache Zeiterfassung und Abrechnung.

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